NIS-2-Richtlinie: Chancen für den Gesundheitssektor

Die digitale Transformation im Gesundheitswesen schreitet unaufhaltsam voran. Mit dieser Evolution wächst jedoch auch die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe. Die NIS-2-Richtlinie der Europäischen Union will einheitlich hohe Standards zur Stärkung der Cybersicherheit umsetzen, indem robustere Sicherheitsanforderungen für kritische Infrastrukturen, aber auch Unternehmen, die in kritischen Bereichen agieren, eingeführt werden. In Deutschland soll das NIS-2 Umsetzungsgesetz als Erweiterung der bestehenden KRITIS-Regulierung im Oktober 2024 eingeführt werden. 

Für Unternehmen wie OPASCA, die an der Schnittstelle von digitaler Innovation und Patientenversorgung operieren, bringt diese neue Richtlinie sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. 

Herausforderungen: Ein knapper Zeitplan trifft auf komplexe Anforderungen 

Die Umsetzung der NIS-2-Richtlinie erfordert von Unternehmen im Gesundheitssektor eine umfassende Überprüfung und Anpassung ihrer Cybersicherheitsmaßnahmen. Noch gibt es keine konkreten Vorgaben und Handlungsempfehlungen, ungeachtet der stetig wachsenden Dringlichkeit, effektive Strategien und Lösungen gegen Cyberangriffe zu entwickeln.  

OPASCA ist seit 2022 nach ISO 27001 zertifiziert. Doch schon vorher standen höchste Sicherheitsanforderungen an der Tagesordnung, da dies seitens der Anwender teilweise Pflichtkriterien bei der Auftragsvergabe sind, insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes. Doch die Herausforderung liegt OPASCA nicht in der technischen Implementierung, sondern vor allem darin, das Bewusstsein und die Kenntnisse über Cybersicherheit unter den Mitarbeitern stetig zu schärfen. Hierzu müssen Schulungen geplant und ausgeführt werden – deren Inhalte jedoch noch nicht final definiert sind. 

Chancen: Sicherheit als Qualitätsmerkmal  

Während die NIS-2-Richtlinie zweifellos Herausforderungen mit sich bringt, sehen wir bei OPASCA darin auch eine enorme Chance. Cyberangriffe sind gefürchtet und hindern noch zu viele daran, wichtige Schritte in Richtung Digitalisierung und Innovation zu gehen. Die Anforderungen der Richtlinie können als Katalysator für die Digitalisierung im Gesundheitswesen dienen, wenn einheitliche Umsetzungsstandards und Anforderungen gelten. Mit der ISO-27001-Zertifizierung sind wir den ersten Schritt gegangen, mit der Erfüllung der relevanten Anforderungen des NIS-2-Umsetzungsgesetzes werden wir die Sicherheit unserer Lösungen weiter stärken und unsere Kunden damit zuverlässig von Cyberangriffen schützen. Zudem bietet sich die Möglichkeit, gemeinsam mit unseren Anwendern Best Practices zu etablieren, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen und die Resilienz des gesamten Sektors verbessern. 

Praktische Schritte zur Umsetzung 

Um den Anforderungen der NIS-2-Richtlinie gerecht zu werden, hat OPASCA eine mehrschichtige Strategie entwickelt: 

Risikobewertung und -management: Wir führen eine regelmäßige, umfassende Bewertung der Risiken für unsere IT-Infrastruktur und Daten durch. Dies hilft uns, kontinuierlich prioritäre Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren. 

Mitarbeiterschulung: Die Sensibilisierung und Schulung unserer Mitarbeiter in Bezug auf Sicherheitspraktiken im Umgang mit sensiblen Daten ist entscheidend. Ein informiertes Team ist die erste Verteidigungslinie gegen Cyberbedrohungen. 

Technologische Aufrüstung: Wir investieren in modernste Sicherheitstechnologien und -architekturen, um unsere Systeme vor den neuesten Cyberbedrohungen zu schützen. 

Kontinuierliche Überwachung und Sicherung: Die Einrichtung eines fortlaufenden Überwachungsprozesses und einer belastbaren Backup-Strategie gewährleistet, dass wir auf potenzielle Bedrohungen schnell reagieren und im Ernstfall den Betrieb schnellstmöglich wieder aufnehmen können. 

Gemeinsam in eine sichere digitale Zukunft 

Die NIS-2-Richtlinie markiert einen wichtigen Entwicklungspunkt für die Cybersicherheit im Gesundheitssektor. Bei OPASCA begrüßen wir diese Entwicklung, da sie nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Qualität und Zuverlässigkeit digitaler Lösungen in diesem Bereich fördert. Indem wir die Herausforderungen der Richtlinie proaktiv angehen, stärken wir nicht nur unsere eigene Resilienz, sondern tragen auch zu einem sichereren und vertrauenswürdigen Gesundheitsökosystem bei. 

„Informationssicherheit ist niemals nur eine Frage der Technik, sondern auch eine Frage der Prozesse und der Menschen“

Glenzer, PwC-Experte

Die Reise hin zu einer vollständigen Compliance ist komplex und erfordert Engagement auf allen Ebenen eines Unternehmens. Doch mit einem klaren Blick auf die Chancen, die sich durch verbesserte Cybersicherheitsstandards ergeben, können wir diese Herausforderung in eine Chance für Wachstum und Innovation umwandeln.